Den meisten Menschen sind chinesische Kampfkünste unter dem Begriff Kung Fu geläufig. Viele wissen dabei nicht, dass Kung Fu mehr die innere Haltung gegenüber einer ausgeübten Tätigkeit beschreibt als die Kampfkünste an sich. Dieses kann der Lernprozess für eine Kunstfertigkeit oder die Lösung jeder anderen schweren Aufgabe, die viel Zeit, Hingabe und Geduld erfordert, sein. Im Kung Fu gibt es kein Ziel, das zu erreichen wäre, da der Weg zum Ziel das Ziel selbst ist. Durch das Beschreiten des Weges verbessert man stets seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten, ganz gleich der bei jedem Menschen unterschiedlichen Motivation und dem Ziel seiner Bestrebungen.
Wer geduldig und ausdauernd, bereit Energie und Zeit zu investieren seinen Weg geht, den kann Kung Fu mit sich selbst in Einklang bringen. Diese Belohnung, die man durch seine Anstrengungen erfährt, ist von unmessbarem Wert und großer Bedeutung.
Wushu sind chinesische Kampfkünste, welche die Erlangung von Kung Fu unterstützen. Ihre Entwicklung dient dazu, eine Bedrohung durch Waffen zu beenden. Daraus lässt sich schließen, dass chinesische Kampfkünste dafür entwickelt wurden, um Gewalt bewältigen zu können, nicht, um damit zu beginnen - sprich sie dienen der Verteidigung, nicht dem Angriff.
Beide Logogramme in Verbindung (Gongfu - 功夫 bzw. Kung Fu, wie es im Westen ausgesprochen wird) bedeuten eine Fähigkeit zu entwickeln, für die man viel Energie und Zeit investieren muss.
Wushu bedeutet Kampfkunst oder Kampftechnik. Wu setzt sich aus 2 anderen Logogrammen zusammen, nämlich zhi und ge.
Die ersten beiden zusammengesetzten Logogramme aus wu (zhi und ge) deuten darauf hin, dass der eigentliche Sinn und die Philosophie chinesischer Kampkünste in der Verteidigung und nicht im Angriff besteht.